Achterbahn bei den Württembergischen
Ein Wechselbad der Gefühle boten die Athleten der LG Neckar-Enz bei den Württembergischen Hallenmehrkampfmeisterschaften in Ulm. Von drei ungültigen Versuchen, Verletzungen bis hin zu guten Leistungen und sogar riesigen Leistungssprüngen war beinahe alles bei den Mehrkämpfern am vergangenen Wochenende zu sehen. Am besten schnitten Nils Mayer als Sechster im Siebenkampf der männlichen Jugend U 20 und Anna Brodbeck ab, die Platz 8 im Fünfkampf der weiblichen Jugend U 20 belegte. Nils Mayer begann den Wettkampf mit einer Bestleistung über 60 Meter in 7,34 Sekunden. Nach einem durchwachsenen Weitsprung zeigte er im Kugelstoßen eine gute Leistung, er stieß die nun 6 Kilogramm schwere Kugel auf 11,63 Meter. Anschließend folgte seine Zitterdisziplin, der Hochsprung. Doch auch hier hielt er sich mit Bestleistung von 1,64 Meter schadlos. Am zweiten Tag strauchelte er im Hürdenlaufen an einer Hürde und kam mit 8,95 Sekunden nicht an die gewünschte Leistung heran. Besser lief es dann wieder beim Stabhochsprung, dort überquerte der Bönnigheimer 3,80 Meter. Im abschließenden 1000 Meterlauf verteidigte er den 6. Rang mit sehr guten 4362 Punkten. Ähnliches wollte auch Steffen Fröhlich leisten. Der Auftakt glückte mit einer deutlichen Steigerung über 60 Meter trotz weniger gutem Start auf 7,59 Sekunden. Doch dann kam es zu einem jähen Ende aller Hoffnungen im Weitsprung. Alle Anlaufkorrekturen nutzten nichts – nach drei ungültigen Versuchen stand im die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Dennoch zeigte er dann sein Kämpferherz und führte den Wettkampf bis zum Ende fort. Unter anderem siegte der Bönnigheimer noch in seinem 60 Meter Hürdenlauf mit 8,93 Sekunden und stellte im Stabhochsprung mit 3,70 Meter eine Bestleistung auf.
Anna Brodbeck ärgerte sich trotz neuem persönlichen Rekord über ihren Auftakt im Fünfkampf der U 20. Ein technischer Schnitzer an der ersten Hürde kostete wertvolle Zeit, mit großem Kampfgeist machte sie sich an die Aufholjagd und lief noch schnelle 9,33 Sekunden. Nach soliden 1,56 Meter im Hochsprung lies die Bönnigheimerin im Kugelstoßen mit 9,58 Meter eine Bestleistung folgen. Anschließend merkte man, wie ihr aufgrund einer Erkrankung in der Vorbereitung sichtlich die Kräfte schwanden. Nach Weitsprung und 800 Meterlauf hatte sie aber einen Platz unter den ersten Acht verteidigt, wodurch sie an der Siegerehrung teilnehmen durfte. Mit guten 2827 Punkte beendete sie ihren Mehrkampf.
Überzeugen konnte Tamara Schaßberger beim Fünfkampf der U 16. Mit Bestleistung in den ersten drei Disziplinen, sorgte sie für ein sehr gutes Fundament. Mit 9,83 Sekunden über 60 Meter Hürden, 4,84 Meter im Weitsprung und 9,58 Meter im Kugelstoßen war sie jeweils so gut wie nie zuvor. Nach einem Dämpfer im Hochsprung, als sie unter ihren Möglichkeiten blieb, verteidigte die Bönnigheimerin über 800 Meter mit einem gut eingeteilten Rennen ihren Mittelfeldplatz im Gesamtklassement. Sie belegte mit 2353 Punkten Platz 14 bei der W 15.
Die ein Jahr jüngere Saskia Herzig konnte ihren Mehrkampf aufgrund von Knieproblemen, die sie sich bei einer Kollision mit den Hürden in einem vorangegangen Wettkampf zugezogen hatte, nicht beenden. Zu Beginn hatte sie 4,58 im Weitsprung erzielen können. Im Hürdenlaufen sprintete die Bietigheimerin sehr gute 9,83 Sekunden, um anschließend beim Kugelstoßen mit 8,25 Meter eine persönliche Bestleistung folgen zu lassen. Den Wettkampf beendete dagegen die gleichaltrige Ellen Brodbeck. Im Weitsprung zeigte sie sich stark verbessert und sprang mit 4,43 Meter einen halben Meter weiter wie zuvor. Doch dann spielte ihr der Kopf im Hürdenlauf einen Streich. Bei ihrer normal stärksten Disziplin brach sie ihren Lauf ab, nachdem sie eine Hürde nicht ideal erwischt hatte und blieb damit hier ohne Punkte. Ein gutes Mehrkampfergebnis war damit passé, jedoch sammelte die junge Bönnigheimerin anschließend wertvolle Wettkampferfahrung. Dass sie eine gute Form aufweist und auch diesen Rückschlag einigermaßen verdauen konnte, stellte sie in den folgenden drei Disziplinen unter Beweis, bei denen sie überall Bestleistung erzielte.
Martin Grund (MG)
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